8. Woche „Die 1. Vorsorgeuntersuchung steht an“

In der 8. Schwangerschaftswoche (8. SSW) steht meistens die erste Vorsorgeuntersuchung an. Ihr Arzt/ Ihre Ärztin erfasst dazu Ihre medizinische Vorgeschichte.
Tipp: Lassen sich die Vorsorgetermine nicht anders legen, haben berufstätige Schwangere das Recht, sie während der Arbeitszeit wahrzunehmen.

Was passiert bei der Mutter?

Bei jedem Vorsorgetermin fallen die gleichen Untersuchungen an. Dazu gehören Wiegen, Blutdruckmessen, Urinprobe und der Piks in den Finger für die Hämoglobin-Bestimmung. Letztere erlaubt Rückschlüsse auf die Eisenversorgung: Um ausreichend roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) bilden zu können, benötigt der Körper genug Eisen. Hämoglobin ermöglicht den Transport von Sauerstoff zu allen Körperzellen, auch zu denen des Ungeborenen. Falls Sie über einen Eisenmangel verfügen, wird Ihnen Ihr Arzt/ Ihre Ärztin ein Eisenpräparat verschreiben. Zudem gehören die vaginale Untersuchung und das Abtasten des Bauchs mit zum festen Programm der Vorsorgeuntersuchung. Mit dem Abtasten des Bauches kann die Größe, Form und Lage des Uterus sowie des Kindes bestimmt werden.

Beim ersten Vorsorgecheck werden noch einige Labortests vorgenommen. Dazu gehören der Test auf Antikörper gegen Röteln, auf HIV und Syphilis (LSR-Test) sowie die Blutgruppenbestimmung samt Antikörpersuchtest. Sollte Ihr Blut Antikörper gegen bestimmte Blutbestandteile enthalten, kann das zu Komplikationen führen. Typisches Beispiel ist die Rhesus-Unverträglichkeit zwischen einer rh-negativen Mutter und einem rh-positiven Kind. Der Rhesus-Faktor bezeichnet das Vorhandensein (rh-positiv) oder Fehlen (rh-negativ) eines bestimmten Eiweißmoleküls auf den roten Blutkörperchen. Aber kein Grund zur Beunruhigung: Heutzutage gibt es Medikamente, die eine Rhesus-Unverträglichkeit beherrschen.

Frauen ab 35 Jahre fallen automatisch in die Kategorie „Risiko-Schwangere“. Das heißt keinesfalls, dass bei Ihnen persönlich besondere Risiken vorliegen müssen. Mit zunehmendem Alter der Schwangeren steigt jedoch die Wahrscheinlichkeit mancher Komplikationen oder Fehlbildungen. Daher sind Ärzte in Deutschland angehalten, Schwangere bereits ab 35 besonders aufmerksam zu begleiten und sie auf die Möglichkeiten der pränatalen Diagnostik hinzuweisen.


Baby-Walz Umstandsmode

Was macht mein Baby?

Gut 1,4 Zentimeter Länge hat Ihr Embryo nun schon erreicht. Der Umbau seines röhrenförmigen Herzens zu einem Kammersystem ist beendet. Die Oberlippe und Nasenspitze haben bilden sich. Und auch Augenlider, Finger, Zehen sind bereits sichtbar. Am Ende dieser Woche sind die Anlagen von Gehirn und Rückenmark fast vollständig entwickelt.

Was geschieht beim Vater?

Gedanken kommen nun hoch, was, wenn unser Kind krank oder behindert sein sollte? Diese Ängste können neben der werdenen Mutter auch den werdenen Vater beschäftigten. Sie sollten sich nicht beunruhigen, denn höchstwahrscheinlich werden Sie ein völlig gesundes Baby begrüßen können. Trotzdem ist es sinnvoll, die eigene Position zu einem behinderten Kind zu durchdenken und sich Gedanken über mögliche, freiwillige Zusatzuntersuchungen zu machen.

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