6. Schwangerschaftswoche: „Die Anfangsschwierigkeiten“

Für viele Frauen ist es vorerst ein ungewohnter Gedanke, dass sie schwanger sind. Einige bemerken erste Anzeichen für die Schwangerschaft wie leichte bis starke Übelkeit oder sich prall anfühlende Brüste. Doch meistens bleibt die Schwangerschaft in der Anfangszeit des ersten Drittels (erstes Trimenon = erste bis vollendete 16. Woche) seltsam und kaum spürbar.
Eine zunehmende Geruchsempfindlichkeit, sowie Heißhunger können ebenfalls auftreten. Für die Zukunft der verlaufenden Schwangerschaft sollte die zukünftige Mutter vermehrt Folsäure zu sich nehmen, da diese beim Aufbau des zentralen Nervensystems im Embryo hilft. Die Folsäure ist vor allem in Früchten (z.B. Erdbeeren, Kirschen, Trauben und Orangen), grünes Gemüse, Erbsen, Linsen, Reis, Bohnen und Gerste enthalten.

Was passiert bei der Mutter?

Die ersten 16 Wochen gelten auch körperlich als Phase der Anpassung. Zum Glück ist Übelkeit nicht für alle Schwangeren ein typisches Symptom. Höchstens jede fünfte Schwangere ist davon betroffen. Allerdings tritt die Übelkeit beim ersten Kind oder im Fall von Mehrlingsschwangerschaften häufiger auf. Auslöser ist vermutlich der bis etwa zur zwölften Woche sehr hohe Pegel des Schwangerschaftshormons hCG (humanes Choriongonadotropin). Wird Ihnen derzeit leicht übel, sollten Sie stark riechende, fette, scharfe und saure Speisen meiden.

Oft hilft es, sich morgens Zeit zu lassen, im Bett eine Tasse Tee zu trinken, einen Toast oder Keks zu essen. Häufige kleine Mahlzeiten sind jetzt verträglicher als wenige große. Schnelle ärztliche Hilfe ist nötig, falls Sie tagelang häufig erbrechen müssen und dabei rasch abnehmen: Unstillbares Erbrechen (Hyperemesis gravidarum) gefährdet die Gesundheit der Schwangeren und des Kindes.

Ab der sechsten Woche sollte die werdende Mutter zur Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung gehen.

Die Mutterschaftsrichtlinien der Krankenkassen sehen für Schwangere alle vier Wochen eine Vorsorgeuntersuchung vor, im neunten und zehnten Monat sogar häufiger. Auch Hebammen dürfen die Vorsorge übernehmen. Für einige weiterführende Untersuchungen, etwa mit Ultraschall, sind dann zusätzliche Arzttermine nötig. Umgekehrt haben Sie das Recht, ergänzend eine Hebamme hinzuzuziehen, wenn Sie sich für die Vorsorge in der Arztpraxis entschieden haben. Tipp: Bei Beschwerden immer gleich den Arzt oder die Hebamme kontaktieren.

Baby-Walz Deutschland

Was macht mein Baby?

Mittlerweile ist der Embryo mit der Gebärmutter verbunden und es beginnt die Versorgung über die Nabelschnur. Der Rumpf und das Gesicht beginnen sich auszubilden und nehmen langsam Züge an. Der Kopf richtet sich etwas auf. Im Inneren des Kopfes kommt es zu einer Blasenbildung aus der sich später das Großhirn entwickeln wird. Im Gesicht beginnen sich die Augenanlagen auszubilden. Sie sind allerdings nur als „runde Höcker“ erkennbar.

Der Embryo hat eine Größe von etwa drei bis fünf Millimeter. Seine Form lässt zumindest erahnen, dass hier ein Mensch heranwächst. Das Herz besteht noch aus einer röhrenartigen Struktur, schlägt aber bereits mit 140 – 150 Schlägen pro Minute und somit etwa doppelt so schnell wie das Herz der Mutter. Mittels Ultraschall lässt sich die Aktivität des Herzens beobachten. Es entwickeln sich Leber und Lunge sowie das System des Darms. Innenohr und Stimmbänder entstehen, die Mundhöhle hat sich geformt. Die Fruchtwassermenge steigt auf fünf Milliliter an.

Was geschieht beim Vater?

Plötzlich sehen Sie überall Männer mit Babys und Kleinkindern? Ein typischer Fall selektiver Wahrnehmung: Menschen filtern die Flut der auf sie einströmenden Eindrücke daraufhin, was für sie wichtig ist. Das Wissen darum, dass eine neue Aufgabe auf Sie wartet, macht es plötzlich höchst interessant, Väter und Kinder zu beobachten.

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