30. Woche: „Langsam geht Ihnen die Puste aus“

Im letzten Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) nehmen werdende Mütter immer schneller zu. Bis zu einem Pfund pro Woche kann die Waage mehr anzeigen. So ist es nicht zu verdenken, dass ihnen manchmal die Luft wegbleibt. Das liegt aber nicht nur am zusätzlichen Gewicht.

Was passiert bei der Mutter?

Die meisten Schwangeren bemerken in diesen Wochen immer wieder eine leichte Atemnot. Das passiert auch, wenn, wenn sie sich nicht besonders anstrengen. Ärzte sprechen von schwangerschaftstypischer Hyperventilation: Vermutlich beeinflussen von der Plazenta produzierte Steroide das Atemzentrum im Gehirn. Werdende Mütter atmen tiefer, wenn auch nicht häufiger als vor der Schwangerschaft. Sie erhöhen ihren Atemumsatz dadurch um rund 40 Prozent. Das führt zu einem Anstieg des Kohlendioxids im Körper, der ein Gefühl der Atemnot auslösen kann. Der höhere Kohlendioxid-Spiegel scheint den wichtigen plazentaren Austausch der Blutgase zwischen Mutter und Kind zu erleichtern.

Was macht mein Baby?

In der 30. Schwangerschaftswoche (30. SSW) ist das Gehör des Kindes schon so gut ausgebildet, dass es zwischen hohen und tiefen Tönen unterscheiden kann. Zudem kann es seine Körpertemperatur zunehmend selbst regulieren. Die Hoden des ungeborenen Jungen sind aus dem Bauchraum in die Leistengegend gewandert. Von hier aus müssen sie noch den Weg bis in die Hodensäcke zurücklegen. Manchmal bleiben einer oder beide Hoden dabei stecken (Hodenhochstand). Dann wandern sie entweder im ersten Lebensjahr von selbst noch an den richtigen Platz. Falls dies nicht von allein passiert, ist auch eine Hormontherapie oder ein operativer Eingriff im zweiten Lebensjahr möglich.

Was geschieht beim Vater?

Wollen Sie Ihre Partnerin bei der Geburt begleiten? Es ist verständlich, wenn Sie jetzt noch mit gemischten Gefühlen über dieses Thema denken. Falls Sie jedoch jetzt schon zu der Überzeugung gelangt sind, dass Sie wirklich nicht mitgehen wollen, sollten Sie es bald Ihrer Partnerin sagen. So bleibt noch genügend Zeit, dass sie sich eine andere Begleitperson suchen kann.