Etwa fünf Prozent aller geborenen Kinder kommen mit abstehenden Ohren zur Welt. Bei einem Teil der Kinder ist nur ein Ohr betroffen. Abstehende Ohren werden vererbt – genau wie die Nase, der Mund oder bestimmte Gesichtzüge. Dieses unschöne Erscheinungsbild entsteht meist, wenn der innere Knick, die sog. Antihelixfalte, zu flach oder gar nicht ausgebildet ist. Damit knickt das Ohr nicht wie üblich in Richtung Kopf. Manchmal ist aber auch die Ohrhöhle zu groß und hält damit das Ohr vom Kopf fern. Manche Menschen leiden auch an abstehenden Ohrläppchen.

Oft ist es auch Problem des Empfindens – so behaupten manche von sich, stehende Ohren zu haben, andere wiederum sehen das Ohr als völlig normal an. Abstehende Ohren sind eigentlich auch nicht das Problem. In den seltensten Fällen klagen Kinder oder Erwachsende über Ohrbeschwerden – meist spielt die Psyche das größte Problem. Abhilfe kann man schaffen. Wenn bei Säuglingen bzw. schon bei der Geburt abstehende Ohren entdeckt werden, hilft schon ein Druckverband und nach einigen Tagen oder Wochen liegen die Ohren wieder am Kopf an. Da das Ohr bei Säuglingen noch sehr weich und formbar ist.

Bei größeren Kindern oder gar Erwachsenen können durch eine OP abstehende Ohren angelegt werden. Ein ideales Alter ist das Vorschulalter. Die Gründe bestehen in medizinischer und psychologischer Sicht: Zum einen sind die Ohrknorpel noch weich und lassen sich gut verformen. Zum anderen werden die Kinder so vor Hänseleien in der Schule geschützt. Ob es trotzdem zur OP kommen muss, entscheiden sie allein als Eltern.